Pressemitteilung

Frankfurts Bürohäuser hängen in der Warteschleife

Transaktionsvolumen schrumpft 2022 um die Hälfte

11. Januar 2023

BERLIN, 11. Januar 2023 – Am Frankfurter Investmentmarkt haben sich die Marktakteure zum Jahresende 2022 deutlich zurückgehalten. Im vierten Quartal wurden lediglich rund 0,5 Milliarden Euro umgesetzt. Für das zweite Halbjahr ergibt sich somit ein Transaktionsvolumen von 1,24 Milliarden Euro und für das Gesamtjahr 5,1 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Jahresumsatz somit um knapp die Hälfte zurückgegangen. Im Zehnjahresschnitt beträgt das Minus ein Drittel. 

Vor allem bei Core-Büroimmobilien haben sich die Marktteilnehmer mit Abschlüssen schwergetan. „In diesem Segment ist im zweiten Halbjahr so gut wie nichts passiert. Die Preisvorstellungen der Verkäufer passen aktuell nicht mit der deutlich gesunkenen Zahlungsbereitschaft der Investoren zusammen“, erläutert Manuel Backfisch, Senior Team Leader Office Investment JLL Frankfurt.

Die fünf größten Deals wurden allesamt in den ersten beiden Quartalen abgeschlossen, vier davon waren Bürotransaktionen. Der mit Abstand größte Abschluss war der Verkauf des Marienturms. Insgesamt wurden 14 Transaktionen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich gezählt, vier weniger als im Vorjahr. Im Fokus der Investoren standen einmal mehr Bürogebäude mit einem Volumenanteil von 57 Prozent. Etwa 58 Prozent der Investoren am Frankfurter Investmentmarkt kommen aus Deutschland.

Zurzeit werden laut Backfisch hauptsächlich kleinere Büroobjekte in Randlagen gehandelt, bei denen beispielsweise Capex-Maßnahmen oder größere Vermietungsthemen anstünden. „Einige Vermieter versuchen so, ihre Portfolios ein stückweit zu bereinigen. Alles, was viel Arbeit macht, kommt derzeit auf den Prüfstand.“ 

Auf der Investorenseite profitieren derzeit jene Käufergruppen, die mit viel Eigenkapital operieren. „Wer sich kein Fremdkapital beschaffen muss, hat einen klaren Vorteil.“ Generell sei der Markt sehr liquide und jede Menge Kapital vorhanden, das nach Kaufgelegenheiten sucht. „Wir spüren eine hohe Aktivität, jeder prüft eine Vielzahl von Objekten, aber es kommen nur wenige Deals zustande“, sagt Backfisch.

Bis der Markt wieder spürbar anspringt, könnte es noch eine Zeit lang dauern. Backfisch rechnet ab dem zweiten Quartal mit einer Belebung. „Entscheidend wird sein, dass sich die Finanzierungskonditionen stabilisieren. Wenn die Swap-Rates innerhalb weniger Tage um 50 Basispunkte steigen oder fallen, kann niemand verlässlich kalkulieren.“


Über JLL

JLL (NYSE: JLL) ist ein führendes Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobilienbereich. JLL gestaltet die Immobilien-Zukunft im Sinne der Nachhaltigkeit und nutzt dabei fortschrittliche Technologien, um Kunden, Mitarbeitern und Partnern werthaltige Chancen, nachhaltige Lösungen und eine zeitgemäße Arbeitsplatzgestaltung zu bieten. Das „Fortune 500“ Unternehmen mit einem Jahresumsatz 2021 von 19,4 Mrd. USD ist Ende September 2022 in über 80 Ländern mit weltweit mehr als 102.000 Beschäftigten tätig. JLL ist der Markenname und ein eingetragenes Markenzeichen von Jones Lang LaSalle Incorporated. Weitere Informationen finden Sie unter jll.com.