Weniger Umsatz, aber steigende Mieten am Berliner Büromarkt
Große Abschlüsse bleiben im ersten Quartal 2023 die Ausnahme
BERLIN, 6. April 2023 – Der Berliner Bürovermietungsmarkt hat zum Jahresbeginn 2023 an Dynamik eingebüßt. Mit einem Flächenumsatz in Höhe von 140.600 m² wurde das Ergebnis des Vorquartals (145.500 m²) zwar nur knapp verfehlt, im Vergleich zum ersten Quartal 2022 fällt der Rückgang mit 22 Prozent dagegen wesentlich größer aus. Gegenüber dem Fünfjahresmittel beträgt das Umsatzminus sogar 31 Prozent. Für das Gesamtjahr prognostiziert JLL einen Flächenumsatz von rund 750.000 m² und damit etwas weniger als im Vorjahr (765.000 m²).
„Insbesondere bei größeren Gesuchen sind die Unternehmen weiterhin zögerlich und schieben Entscheidungen gerne mal ins nächste Quartal“, kommentiert Anja Schuhmann, Niederlassungsleiterin JLL Berlin und Leipzig, das aktuelle Marktgeschehen. So gab es von Januar bis März nur zwei Abschlüsse oberhalb von 10.000 m². Dabei sorgte die Boston Consulting Group mit 18.800 m² am Postbahnhof 15 für den größten Deal des Quartals, gefolgt vom Jobcenter Marzahn-Hellersdorf, das sich in der Märkischen Allee 171 eine Fläche von 12.800 m² sicherte.
Insgesamt wurden 152 Vertragsabschlüsse registriert, im Vorjahr waren es noch 237 gewesen. 95 der Deals entfielen auf die Größenklasse kleiner 500 m². Die höchsten Umsätze verzeichneten die Teilmärkte Mediaspree (23.900 m²), Außerhalb Ost (22.400 m²) und Mitte (22.300 m²).
Schuhmann beobachtet außerdem, dass von Mieterseite vermehrt kürzere Laufzeiten bei den Mietverträgen bevorzugt werden. „Die Unternehmen wollen eine möglichst hohe Flexibilität bei ihrer Flächenplanung und Arbeitsplatzgestaltung haben. Deswegen binden sie sich zurzeit nur noch selten für zehn, sondern eher für fünf Jahre oder noch kürzer.“ Sie rechnet damit, dass Vermieter vermehrt Zugeständnisse machen müssen, insbesondere bei Objekten mit minderer Qualität. Anders sieht es bei Premiumobjekten aus: „Hier sehen wir nach wie vor eine hohe Nachfrage und rechnen mit weiter steigenden Spitzenmieten“, sagt Schuhmann.
Im ersten Quartal ist die Spitzenmiete für Berliner Büros auf 42 Euro/m² gestiegen, bis Jahresende rechnet JLL mit einem weiteren Plus auf etwa 43 Euro/m². Der Leerstand dürfte im gleichen Zeitraum die Fünf-Prozent-Schwelle überschreiten und bei einer Quote von 5,2 Prozent landen. Aktuell liegt sie bei 4,5 Prozent (viertes Quartal 2022: 4,2 Prozent). „Zwar ist die Baupipeline mit rund 1,78 Millionen m² sehr gut gefüllt, allerdings werden Projekte aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen vielfach nochmals auf den Prüfstand gestellt. Deswegen könnte es im Laufe des Jahres zu größeren Verschiebungen in der Projektpipeline kommen“, erläutert Schuhmann.
Über JLL
JLL (NYSE: JLL) ist ein führendes Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobilienbereich. JLL gestaltet die Immobilien-Zukunft im Sinne der Nachhaltigkeit und nutzt dabei fortschrittliche Technologien, um Kunden, Mitarbeitern und Partnern werthaltige Chancen, nachhaltige Lösungen und eine zeitgemäße Arbeitsplatzgestaltung zu bieten. Das „Fortune 500“ Unternehmen mit einem Jahresumsatz 2021 von 19,4 Mrd. USD ist Ende September 2022 in über 80 Ländern mit weltweit mehr als 102.000 Beschäftigten tätig. JLL ist der Markenname und ein eingetragenes Markenzeichen von Jones Lang LaSalle Incorporated. Weitere Informationen finden Sie unter jll.com.