Europäischer Markt für Rechenzentren legt stärkstes zweites Quartal hin
Allein auf den fünf wichtigsten Märkten wurden 114 MW umgesetzt
FRANKFURT, 5. Oktober 2023 – Auf dem europäischen Markt für Rechenzentren wurden im zweiten Quartal 2023 allein in den führenden Märkten Frankfurt, London, Amsterdam, Paris und Dublin (FLAP-D) Flächen mit einer Leistung von 114 MW vermietet. Damit wurde nicht nur der Wert des ersten Quartals von 51 MW mehr als verdoppelt, zusätzlich handelt es sich um das stärkste zweite Quartal seit Erfassung der Daten im Jahr 2016, wie aus dem JLL EMEA Data Center Report für das zweite Quartal 2023 hervorgeht. Verstärkte Aktivitäten gab es insbesondere bei Vorvermietungen: Im zweiten Quartal haben sich Nutzer 141 MW gesichert, zu Jahresbeginn waren es noch 64 MW. Neu in Betrieb genommen wurden bis zur Jahreshälfte 73 MW.
Den größten Anteil am Flächenumsatz im zweiten Quartal hatte Frankfurt mit 44 MW. Insgesamt wurden dort im ersten Halbjahr 2023 80 MW umgesetzt, deutlich mehr als die 26 MW des Vorjahreszeitraums. Neu auf den Markt kamen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 69 MW, wodurch der Markt für Colocation-Rechenzentren in Frankfurt um elf Prozent auf 656 MW wuchs. Bis zum Jahresende dürfte er bei 705 MW liegen.
Björn Wagenknecht, Senior Director Project & Development Services JLL Deutschland: „Das zweite Quartal verlief auf dem Markt für Datencenter sehr stark. Insbesondere das Thema KI und die damit einhergehenden Anforderungen an digitale Strukturen und Datencenterbetreiber waren allgegenwärtig. Immer mehr in den Vordergrund tritt nun die Thematik der grünen Datencenter unter dem kommenden Energieeffizienzgesetz, das Nutzer wie Investoren vor neue Herausforderungen stellt und eine umfassende Beratung erfordert.“
Mit 902 MW und einem Anteil von 35 Prozent bleibt London an der Spitze der fünf führenden Märkte für Rechenzentren in Europa. Umgesetzt wurden dort im ersten Halbjahr 27 MW. Zwar kam dort mit
sieben MW signifikant weniger Fläche auf den Markt als in den vergangenen Jahren, durch zahlreiche jüngst angekündigte Neuentwicklungen bleibt die Pipeline dennoch gefüllt.
Drittgrößter Markt ist aktuell Amsterdam mit einer Größe von 458 MW. Dort wurden im ersten Halbjahr 12 MW angemietet, hinzugekommen sind zehn MW. Mehr Aktivität wurde im viertgrößten Markt Paris
(374 MW) registriert: Im ersten Halbjahr wurden 33 MW umgesetzt, davon 23 MW allein im zweiten Quartal, was dem höchsten Wert seit Erfassungsbeginn entspricht. In Dublin wurden im ersten Halbjahr 12 MW angemietet, weitere 12 MW kamen hinzu und ließen den Markt auf eine Größe von 199 MW wachsen. Auch auf den Zweitmärkten gibt es Veränderungen: Mit sieben MW neuen Flächen vergrößerte sich Madrid auf 97 MW und zog an Berlin vorbei, wo es keinerlei Bewegung gab. Die Bundeshauptstadt bleibt bei 92 MW.
Die steigende Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz (KI) lässt auch die Notwendigkeit schnellerer Datenverarbeitung wachsen. Zudem führt der dadurch bedingte höhere Rechenbedarf zu einer grundlegenden Veränderung der Designs von Rechenzentren. Jene, die beispielsweise für das Training von KI-Modellen genutzt werden, sind nicht auf eine niedrige Latenz und somit nicht auf die Nähe zum Konsumenten angewiesen. Rechenzentren wie diese können strategisch an Orten platziert werden, an denen noch ausreichend Flächen vorhanden sowie der Zugang zu Wasser und eine zuverlässige Versorgung mit erneuerbaren Energien gegeben sind. JLL erwartet daher, dass sich bei diesem Typus Rechenzentrum ein neuer Ansatz durchsetzen wird: Das Rechenzentrum wird zur Energieversorgung gebracht und nicht die Energie zum Rechenzentrum.
Tom Glover, Head of EMEA Data Center Transactions JLL: „Der Goldrausch auf dem KI-Markt treibt das Wachstum der Assetklasse Rechenzentrum weiter voran und öffnet ein spannendes neues Kapitel für unsere Branche. Das zweite Quartal 2023 zeigte erneut eine rekordbrechende Nachfrage nach Rechenzentren in Europa ohne Anzeichen einer sich abschwächenden Aktivität.“
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