Shopping-Center gehen 2017 durch das Investment-Tal

Rendite auf Rekordniveau – Wieder mehr Produkt in der Vermarktung

24. Januar 2019

​FRANKFURT, 7. Februar 2018 – Der Produktmangel im Investmentmarkt für Shopping-Center drückt das Transaktionsvolumen mittlerweile spürbar: Mit knapp 2 Mrd. Euro fiel das Ergebnis des Jahres 2017 nur noch halb so hoch aus wie im Vorjahr und lag auf dem Niveau von 2014. Der Abstand zum 5-Jahres-Schnitt von 3,5 Mrd. Euro ist immens. Doch Linderung scheint in Sicht.

Sabine Keulertz, Team Leader Shopping Center Investment JLL Germany: „Das Interesse an Shopping Center Investmentprodukten ist nach wie vor groß, so dass der Grund für das Resultat nicht in mangelnder Nachfrage liegt. Vielmehr bekommt der Markt jetzt zu spüren, dass im ersten Halbjahr 2017 nur eine sehr geringe Zahl von Vermarktungen angestoßen wurde.“ 

Das holte der Markt dann in der zweiten Jahreshälfte nach, so dass sich bereits jetzt abzeichnet, dass er das Tal zügig durchschreiten wird. Zum Jahresende zählte JLL ein Volumen von rund 

1,3 Mrd. Euro an Shopping-Centern, die sich in einem strukturierten Vermarktungsprozess oder Exklusivität befinden. Bereits im ersten Halbjahr ist mit einigen Abschlüssen zu rechnen.

Der Nachfrageüberhang führte zu einer erneuten Renditekompression. Nach einem Jahr konstanter Renditen sinkt der Spitzenwert für Top-Objekte zum Ende des abgelaufenen Jahres um 0,1 Prozentpunkte. Die aktuelle Nettoanfangsrendite von 3,90 % stellt den historisch niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung dar.

Angesichts dieses Renditendrucks verändert sich auch das Investorenverhalten: Die wichtigsten Größen für die Kaufentscheidung sind neben den wirtschaftlichen Faktoren und Marktumfeld auch die Performance des Centers. Verzeichnet dieses starke Frequenz- und Umsatzzahlen, trifft dies den Nerv der Investoren für nachhaltige Investments – auch abseits der Metropolen. Ebenso gewinnt die nachhaltige Nutzung des Objektes, wie zum Beispiel die Flexibilität der Räume und Möglichkeiten der alternativen Nutzung, an Bedeutung. So kann Leerstand pragmatisch aufgefangen werden.

Für die Shopping Center zeigt sich der Bedarf des täglichen Lebens (Supermärkte, Bio-Märkte und Drogerien) als stabiler und wichtiger Frequenzbringer. Mit ihren zunehmend standortsichernden und damit meist längerfristigen Mietverträgen sind Händler aus diesem Bereich gern gesehene Nutzer, die sich auch dem Trend zu kürzeren Mietvertragslaufzeiten im Handel entgegenstellen.