Wohnungsmarkt Leipzig stabil im Aufwärtstrend

Kontinuierliche Steigerung der Nachfrage

29. Mai 2020

LEIPZIG, 29. Mai 2020 - Seit 2012 ist Leipzig, zusammen mit Berlin und Frankfurt, mit einer jährlichen Wachstumsrate von zwei Prozent Deutschlands am schnellsten wachsende Großstadt. Die Auswirkungen auf den Markt für Wohnimmobilien sind beachtlich. Und die Effekte durch Corona bleiben überschau- und kontrollierbar.

Fokus auf Wohnungsneubau

„Durch den Zuzug und die Steigerung der Wohnungsnachfrage wurde insbesondere der Leerstand massiv abgebaut. Kontinuierlich führte dieser Abbau zu einem Nachfrageüberhang“, so Dr. Konstantin Kortmann, Member of the JLL Strategy Board und Head of Residential Investment JLL Germany. Und Enrico Näther, Niederlassungsleiter JLL Leipzig, ergänzt: „Um auch in Zukunft genügend bezahlbaren Wohnraum zu gewährleisten, legt die Stadt neben den ‚üblichen‘ großstadttypischen wohnungspolitischen Maßnahmen, wie Obergrenzen bei den Mietpreissteigerungen, Mietspiegel oder Milieuschutzbestimmungen, den Fokus vorrangig auf den Wohnungsneubau: Wurden in den Jahren 2013 bis 2017 durchschnittlich nur knapp 940 neue Wohnungen errichtet, waren es in 2018 bereits mehr als 1.900. Und auch die Zahl der neu genehmigten Wohnungen lag in 2018 mit rund 3.545 Wohnungen rund drei Mal so hoch wie noch in 2013.“

Während sich die aktuelle Bautätigkeit überwiegend in den zentralen Lagen südöstlich und südwestlich der Kernstadt (z.B. diverse Projekte am Lindenauer Hafen) finden lässt, so sind geplante Wohnbauprojekte vor allem im Nordosten der Stadt zu finden. In Leipzig bieten vor allem große ungenutzte Gewerbeflächen die Möglichkeit, neue Wohngebiete zu entwickeln. „Angesichts des vorhandenen Flächenpotentials kann auch in den kommenden Jahren mit einer anhaltend hohen Bautätigkeit gerechnet werden“, prognostiziert Enrico Näther.

Starke Mietpreissteigerungen - wie überall

Wie in den anderen deutschen Großstädten auch, führte der Nachfrageüberhang zu starken Mietpreissteigerungen – im Fünfjahresmittel um 6,2 Prozent jährlich. Lediglich im zweiten Halbjahr 2019 hat die Entwicklung der Mietpreise wieder etwas an Tempo verloren. Die Angebotsmieten stiegen nur noch um + 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert und damit deutlich unter Fünf-Jahres-Niveau. Zum Jahresende 2019 lag die Miete im Mittel bei 7,25 Euro/m²/Monat.

Hierbei war im Spitzensegment eine gewisse Sättigung mit leichten Mietrückgängen zu beobachten, in der untersten Mietpreisklasse war mit +4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr die höchste Mietpreissteigerung zu verzeichnen, während der Neubau und insbesondere das Spitzensegment leichte Rückgänge bilanzierten. Der Nachholprozess in den unteren Mietpreisklassen und peripheren Lagen hält an: Gerade die Lagen im Nordosten und Nordwesten konnten das größte Mietpreiswachstum aufweisen. „Zukünftig ist mit stärkeren Mietpreissteigerungen im Südosten zu rechnen“, gibt Näther zu Protokoll.

Wohneigentum wird teurer

„Ein ähnliches Bild zeichnet sich auf dem Eigentumswohnungsmarkt ab: alles wird teurer“, betont Konstantin Kortmann. Im Mittel kosten Eigentumswohnungen zum Kauf etwa 2.260 Euro/m² und damit rund + 8,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit einem Anstieg von über + 15,4 Prozent gegenüber 2018 konnten maßgeblich in den untersten Kaufpreisklassen (unteren Prozent der günstigsten Eigentumswohnungen) die stärksten Kaufpreissteigerungen beobachtet werden. Das Kaufpreiswachstum im Spitzen- (rund + 0,4 %) und im Neubausegment (rund + 3,3 %) lag hingegen deutlich unterhalb der Vorjahresentwicklungen (+ 8,6 bzw. + 9,6 %) und den mittleren 5-Jahresentwicklungen (+ 8,9 % bzw. + 9,6 %). „Auch bei der räumlichen Differenzierung lassen sich deutliche Unterschiede beobachten. Während starke Kaufpreissteigerungen beispielsweise in Mitte und im Nordosten verzeichnet wurden, stagnierten Entwicklungen im Nordwesten. Hohe lokale Unterschiede im Preisniveau sowie Verschiebungen in der Nachfrage dominieren weiterhin die Dynamik am Leipziger Eigentumswohnungsmarkt“, erläutert Konstantin Kortmann.

„Der Preisanstieg ist sehr robust und durch Fundamentaldaten getrieben. Ein erneuter Rückgang der Bevölkerung oder der Preise erscheint sehr unwahrscheinlich, eine Trendumkehr ist auch in Corona-Zeiten nicht in Sicht“, gibt Enrico Näther einen Ausblick. 


Über JLL

JLL (NYSE: JLL) ist ein führendes Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobilienbereich. JLL gestaltet die Immobilien-Zukunft im Sinne der Nachhaltigkeit und nutzt dabei fortschrittliche Technologien, um Kunden, Mitarbeitern und Partnern werthaltige Chancen, nachhaltige Lösungen und eine zeitgemäße Arbeitsplatzgestaltung zu bieten. Das „Fortune 500“ Unternehmen mit einem Jahresumsatz 2019 von 18 Mrd. USD ist Ende März 2020 in über 80 Ländern mit weltweit mehr als 94.000 Beschäftigten tätig. JLL ist der Markenname und ein eingetragenes Markenzeichen von Jones Lang LaSalle Incorporated. Weitere Informationen finden Sie unter http://jll.de