Immobilien als Realschutz: Strategien für intelligente Investments
Wie private Anleger Immobilienportfolios als langfristigen Kapitalschutz aufbauen und optimieren können
- Jan Eckert
- Rüdiger Herrmann
In wirtschaftlich unruhigen Zeiten gewinnen Immobilien als Anlageklasse zunehmend an Bedeutung – nicht nur für institutionelle Investoren, sondern auch für wohlhabende Privatpersonen, Familien und Family Offices. Der Trend zum „Betongold“ als Strategie für langfristigen Kapitalschutz ist bei ihnen ebenfalls ungebrochen: Sie setzen zunehmend auf Immobilien, indem sie größere Portfolios kaufen und möglichst professionell Werte kreieren und sichern.
Diese konkurrieren nicht mit institutionellen Investoren, verfügen aber über einen beachtlichen Immobilienbestand. Als Private-Capital-Investoren gelten Akteure mit einem Immobilienvermögen ab etwa 20 Millionen Euro, die dieses professionell verwalten und aktiv zur Wertsteigerung einsetzen – also aktiv und strategisch Realschutz betreiben. „Jene Investoren unterscheiden sich deutlich von Kleinanlegern mit einzelnen Objekten und verfolgen oft komplexe Strategien zur Portfoliooptimierung“, erläutert Jan Eckert, CEO Switzerland & Capital Markets Lead DACH bei JLL. „Doch der Aufbau eines erfolgreichen Immobilienportfolios erfordert mehr als nur Kapital.“
Eine der Hauptherausforderungen für Private-Capital-Investoren ist die Komplexität des Immobilienmarktes – insbesondere da sie ursprünglich aus gänzlich anderen Geschäftsfeldern stammen und, anders als bei standardisierten Finanzprodukten, jede Immobilieninvestition eine sorgfältige Due-Diligence und ein umfassendes Verständnis des lokalen Marktes erfordert. Fehlende Expertise kann schnell zu kostspieligen Fehlentscheidungen führen.
Investment Guide für Privatinvestoren
Nutzen Sie diese Informationen, um Ihr Immobilieninvestitionsportfolio strategisch zu erweitern und ein bleibendes Vermächtnis aufzubauen.
5 Schlüsselstrategien für erfolgreiche Immobilieninvestitionen
Um in der komplexen Welt der Immobilieninvestitionen erfolgreich zu navigieren, braucht es eine Strategie. Die folgenden Ansätze bieten Private-Capital-Investoren Orientierung und bilden eine solide Grundlage für den Aufbau und die Optimierung eines stabilen Immobilienportfolios mit Wachstumspotenzial:
Geografische Diversifikation: Die Streuung von Investitionen in unterschiedlichen Städten, auch weltweit, minimiert nicht nur das Risiko von Wertverlusten, sondern bietet auch Schutz vor lokalen wirtschaftlichen oder politischen Schwankungen.
Langfristige Planung: Immobilieninvestitionen folgen eigenen Zyklen, die oft nicht mit kurzfristigen Marktentwicklungen übereinstimmen. Eine Strategie des gestaffelten Investments über fünf bis zehn Jahre kann den Durchschnittskosten-Effekt nutzen und verschiedene Marktphasen ausgleichen.
Flexibilität durch Eigenkapital: In Phasen hoher Zinsen oder verschärfter Kreditvergabe können eigenkapitalstarke Privatinvestoren oft Chancen nutzen, die institutionellen Investoren verwehrt bleiben. Dies ermöglicht den Zugang zu attraktiven Objekten zu günstigeren Konditionen.
Balance zwischen Emotion und Rationalität: Persönliche Präferenzen können Investitionsentscheidungen beeinflussen, sollten aber durch fundierte Marktanalysen ergänzt werden. Die Kombination aus emotionaler Bindung mit Bevorzugung bestimmter Anlageobjekte und rationaler Bewertung kann zu besonders nachhaltigen Investitionen führen.
Nutzung professioneller Expertise: Die Komplexität des Immobilienmarktes erfordert oft spezialisiertes Know-how. Eine maßgeschneiderte Beratung, die die individuellen Bedürfnisse und Ziele des Investors berücksichtigt, ist entscheidend für den langfristigen Erfolg.
„Der Portfolioaufbau braucht einen langen Atem: Private Investoren sollten nicht nur finanziell, sondern auch zeitlich, strategisch und inhaltlich in den Aufbau von Immobilienkompetenz investieren und so ein Verständnis für diese besondere Anlageklasse entwickeln“, ergänzt Rüdiger Herrmann, Head of Private Wealth Capital Markets Germany bei JLL. Und noch etwas: Es braucht auch Mut und Entscheidungsstärke, um sich auf dieses Investmentfeld einzulassen sowie ein Bewusstsein für die Unwägbarkeiten.
Flexibilität und Eigenkapital als Wettbewerbsvorteile aktivieren
Einen Vorteil, den private Investoren gegenüber institutionellen Anlegern haben, ist ihre Flexibilität: Sie verfügen über eine erhöhte Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Marktbedingungen, da sie weniger an starre Anlagerichtlinien gebunden sind und schneller reagieren können.
Immer mehr Märkte setzen auf Fremdkapital und offene Finanzierungsformen, um Hebeleffekte zu nutzen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sie in Marktphasen hoher Zinsen, schleppender Kreditvergabe oder Refinanzierung sowie bei verschärften Vergabekriterien volatiler sind. In dieser Hinsicht sind Family Offices oder Privatpersonen mit Eigenkapital im Vorteil: Flexibel und liquide – dies kann private Investoren in eine gute Position bringen, wenn sich besondere Gelegenheiten für den Erwerb hochwertiger Immobilien zu attraktiven Preisen ergeben.
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Netzwerke und Expertise als Fundament für erfolgreichen Realschutz nutzen
Immobilieninvestitionen als Realschutz erfordern Weitblick, Geduld und fundiertes Fachwissen. Mit der richtigen Strategie können private Investoren nicht nur ihr Vermögen schützen, sondern auch nachhaltig vermehren. Der Aufbau eines diversifizierten, robusten Immobilienportfolios ist eine komplexe, aber lohnende Aufgabe, die bei richtiger Umsetzung eine solide Basis für langfristigen Vermögenserhalt und -wachstum bietet.
Ein oft unterschätzter Faktor ist die Bedeutung von Netzwerken und lokalen Partnerschaften. Gerade in weniger transparenten Märkten oder bei komplexen Transaktionen können gute Kontakte und verlässliche Partner den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.
„Vor diesem Hintergrund fällt die immobilienbezogene Beratung eines privaten Anlegers grundsätzlich anders aus als jene eines institutionellen Investors, der nicht das eigene, sondern verwaltetes Geld anlegt“, meint Jan Eckert. Bei privatem Kapital muss die Beratung kreativer sein und ein breiteres Spektrum umfassen. Es geht nicht nur um das Finanzprodukt selbst, sondern um die individuellen Bedürfnisse der Familie oder des Investors, denn diese können sehr vielfältig sein und müssen im Detail verstanden sein, damit die Zusammenarbeit gelingt.