Wohnungsinvestoren schauen nach Berlin
Der deutsche Wohnungsmarkt steht wieder im Blickpunkt der Investoren. Die Bundeshauptstadt bietet laut einer Analyse von JLL die attraktivsten Rahmenbedingungen für Zukäufe.
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Die Zurückhaltung am deutschen Wohninvestmentmarkt gehört der Vergangenheit an: Investoren greifen wieder zu und kaufen auch größere Wohnportfolios. So wurden im dritten Quartal 2024 acht Transaktionen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich abgeschlossen – so viele wie seit zwei Jahren nicht mehr innerhalb eines Quartals. Das Transaktionsvolumen für das Gesamtjahr steuert auf die Zehn-Milliarden-Euro-Marke zu, nach 8,2 Milliarden Euro im letzten Jahr.
Zudem werden Käuferschicht und Risikoklassen heterogener. Neben Asset- und Fondsmanagern treten auch Immobiliengesellschaften sowie kommunale und gemeinnützige Wohnungsunternehmen verstärkt als Käufer in Erscheinung. Gleichzeitig löst sich die Dominanz von Core-plus-Objekten zugunsten anderer Risikoklassen auf. „Das alles spricht dafür, dass sich der Markt professionalisiert. Es passiert gerade recht viel. Die Dynamik ist hoch, das Sentiment ist positiv“, sagte Andreas Polter, Team Leader Residential Investment JLL Berlin, auf einem von JLL organisierten Panel bei der diesjährigen Expo Real.
Besonders Berlin scheint für Wohnungsinvestoren ein beliebtes Pflaster zu sein. So entfallen rund 30 Prozent des deutschen Transaktionsvolumens der vergangenen zwölf Monate auf die Bundeshauptstadt. „Berlin ist der relevanteste Standort für Wohninvestments in Deutschland und das wird auch so bleiben“, ist Roman Heidrich, Lead Director Residential Valuation, Value and Risk Advisory JLL Germany, überzeugt.
Er stützt seine Aussage auf eine hauseigene Analyse, die zur Expo Real vorgestellt wurde. 200 Wohnungsmärkte wurden hierfür nach verschiedenen Kategorien und Dimensionen bewertet. „Die bisherige Kategorisierung in A-, B-, C- und D-Städte anhand des Risiko- und Renditeprofils greift aus unserer Sicht zu kurz. In Kombination mit der für Deutschland typischen Marktintransparenz hält das das Kapital in der aktuellen Marktphase eher davon ab, zu investieren“, erläutert Dr. Sören Gröbel, Director of Living Research JLL Germany. Eine zielgenauere Kategorisierung soll dabei helfen, die Stärken und Schwächen der jeweiligen Märkte herauszustellen und eine Investmentstory daraus abzuleiten.
Das Ergebnis unterstreicht laut Heidrich die Attraktivität Berlins: „Der Berliner Wohnungsmarkt hat eine ungewöhnlich hohe Marktreife, ein enormes Wachstumspotenzial und kann in puncto Standortattraktivität mit den größten globalen Metropolen mithalten. Der Neubedarf ist hoch und bei den Mieten dürfte es ebenfalls nach oben gehen. Insgesamt sehen wir sehr attraktive Rahmenbedingungen für Investoren und auch wieder für Projektentwickler.“