Globaler Nachhaltigkeitsreport 2020
Im 11. globalen Nachhaltigkeitsbericht erfahren Sie, welche Ziele JLL verfolgt und wie wir dazu beitragen, die Zukunft der Immobilienbranche nachhaltig mitzugestalten.
Die Zeichen stehen auf Wandel
Ungeachtet weltweiter COVID-19-Beschränkungen und der damit einhergehenden, geringeren Wirtschaftsleistung setzte sich der Klimawandel auch im Jahr 2020 unvermindert fort. Obwohl die weltweiten Emissionen fossiler Brennstoffe um 7% zurückgingen, stieg der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre an und stellte einen alarmierenden Rekord auf: 2020 lag die Durchschnittstemperatur auf der Erde um 1,25 °C über dem vorindustriellen Niveau und brachte die Welt damit gefährlich nahe an die 1,5 °C-Grenze. Die Grenze also, die einzuhalten ist, um irreversible Auswirkungen auf Mensch und Natur vorzubeugen.
Auch die Real Estate Branche hat einen nicht unerheblichen Anteil an der ökologischen Transformation: Weltweit machen Immobilien rund 40% des Gesamtenergieverbrauchs aus. In Deutschland sieht es mit einem Energiebedarf von 35% und einem CO₂-Ausstoß von rund einem Drittel ähnlich aus. Das erklärte Ziel liegt damit auf der Hand: Emissionen einsparen. Die Frage, die wir uns als einer der führenden Immobiliendienstleister – aber auch als gesamte Branche – stellen müssen, ist, welche konkreten Stellschrauben es zu drehen gilt, um unsere Emissionen drastisch zu reduzieren. Besonders vor dem Hintergrund unserer ehrgeizigen Ziele.
Vom Versprechen zum Handeln
JLL will bis 2040 klimaneutral sein – und das weltweit. Das ist ambitioniert, doch wer Vordenker in Sachen nachhaltige Immobilien sein will, muss große Schritte wagen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, wollen wir nicht nur unsere eigenen Büros optimieren, sondern auch die Standorte und Lieferketten unserer Kunden. Denn gerade im Hinblick auf die Greenhouse Gas Scopes (GGS) wird schnell klar, welches Potenzial sich hier noch verbirgt: 95% unserer Emissionen sind dem Scope 3 zuzuordnen – also den Immobilien, die wir im Auftrag unserer Kunden verwalten. Mit einer Fläche von 5,4 Milliarden Quadratmetern weltweit – dem mehr als Tausendfachen unserer eigenen Flächen – liegt hier das größte Potenzial zur Emissionseinsparung. Ökonomische Energieversorgung, effiziente Flächennutzung und nachhaltiger Rohstoffverbrauch sind dabei die großen Gamechanger.
Think Outside the Betonbox
Während wir auf die Energieversorgung und die Flächennutzung bereits heute immensen Einfluss nehmen können, stellt gerade das Thema Rohstoff noch große Herausforderungen dar, denn die verbauten Materialien, bzw. die Herstellung derer, sind oft alles andere als klimafreundlich. Beton als weltweit wichtigster Baustoff besteht aus Kies, Sand, Wasser und Zement. Dabei ist vor allem Zement das Problem, denn seine Herstellung ist sehr energieintensiv: Weltweit fallen bei der Zementherstellung jährlich 2,8 Milliarden Tonnen CO₂ an – also fast 8% der gesamten Emissionen. Also was tun bei klimaschädlichem Beton und weltweiter Holzknappheit? Was sind die Baustoffe der Zukunft?
Um darauf Antworten zu finden, gilt es in den Bereich des Unkonventionellen einzutauchen. Forscherinnen und Forscher experimentieren europaweit derzeit mit außergewöhnlichen Materialien: Pilze, Hanf, Popcorn oder Pappe sind nur einige davon. Solch ausgefallene Ideen stecken bislang noch in den Kinderschuhen und finden derzeit vor allem im Labor und nicht auf der Straße statt. Doch wenn die Kreativität in Sachen Baumaterial weiter wie Pilze aus dem Boden schießt, könnte emissionsfreies Bauen früher den gewerblichen Bereich erobern als bis dato vielleicht erwartet.
Vor der eigenen Haustür kehren
Solange solch neuartige Konzepte jedoch noch nicht spruchreif sind, konzentrieren wir uns als Unternehmen auf die Bereiche, auf die wir schon heute Einfluss nehmen können – das gilt auf globaler sowie auf nationaler Ebene. Neben den Nachhaltigkeitszielen, die wir uns weltweit gesteckt haben, verfolgen wir bei JLL Deutschland auch Ziele, die auf unsere lokalen Nachhaltigkeitsanforderungen vor Ort konkret und zielgerichtet eingehen.
Unter allen Assetklassen standen Büros im vergangenen Jahr auf einem besonderen Prüfstand: Neue Hygienemaßnahmen wurden eingeführt, die Zahl der Anwesenden begrenzt und manche Büros zeitweise geschlossen. Doch die vorrübergehende Büroleere hatte auch einen Vorteil. Denn es ist ein guter Zeitpunkt, die Energieeffizienz, Büroabläufe und die eigene Energiegewinnung genauer unter die Lupe zu nehmen: Von Strom über Klimaanalage bis hin zum Wasserverbrauch. Letzterem haben wir uns in Deutschland ganz besonders gewidmet. Durch das Einsetzen sogenannter Waterflow Reducer können wir bis zu 70% Wasser einsparen. Ein relativ einfacher Kniff, mit dem wir viele unserer Büros ökologischer gemacht haben.
Das Thema Wasser dominierte auch im Bereich erneuerbare Energien: 2020 haben wir unseren bestehenden Stromvertrag erweitert, sodass nun alle JLL-Büros in Deutschland mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Der Strom, mit dem wir beliefert werden, wird aus Wasserkraft gewonnen. Auch dadurch leisten wir einen Beitrag, mehr CO2 einzusparen.
Ferner haben wir unser firmeninternes Mobilitätskonzept grundlegend überarbeitet und dabei alle Transportmöglichkeiten reformiert: Neben Subventionierungen für E-Bikes und Vergünstigungen für Fahrradleasing-Angebote, setzen wir auch stärker auf den öffentlichen Nahverkehr. Durch die zentralen Lagen unserer Büros sind die Arbeitsorte gut erreichbar. Mit den Jobtickets, die JLL zu 100% subventioniert, sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Städten flexibel unterwegs – geschäftlich wie privat. Die größte Transformation durchlaufen wir im Bereich unserer Fahrzeugflotte. Wir haben es uns zum Ziel gemacht, bis 2025 alle Firmenwagen auf Hybrid- und Elektroantrieb umzustellen. Diesen Prozess haben wir bereits dieses Jahr angestoßen, um so sukzessive auf klimafreundliche Fahrzeugmodelle umzusteigen.
Dies sind nur einige der Erfolge, die wir zu verzeichnen haben. Im nachfolgenden Report finden Sie Einblicke in unsere weltweiten Anstrengungen, dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen und unserem Vorsatz We shape the future of real estate for a better world gerecht zu werden: Durch unsere interne Nachhaltigkeitsinitiative Building a Better Tomorrow, den konsequenten Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den unbedingten Willen für unsere Kundinnen und Kunden immer das beste Resultat in Sachen Nachhaltigkeit zu erzielen.