Research

Logistik- und
Industriemarkt- überblick

H1 2024

Logistikflächenumsatz weiter unterdurchschnittlich

06. August 2024
Niedrigster Halbjahresumsatz seit 2012 registriert

Auf dem deutschen Markt für Lager- und Logistikflächen wurden im ersten Halbjahr 2024 rund 2,64 Mio. m² (Eigennutzer und Vermietungen) umgesetzt, der Anteil der Eigennutzer lag bei 27 %. Die ist das niedrigste Umsatzvolumen seit 2012. Der Vorjahreswert wurde zwar nur um 3 % verpasst (H1 2023: 2,72 Mio. m²), der fünfjährige Durchschnittswert der ersten Halbjahre allerdings um 27 %. Die Anzahl der Abschlüsse ging im Jahresvergleich um 12 % auf 300 Verträge zurück, verglichen mit dem fünfjährigen Mittelwert der ersten Halbjahre (400 Verträge) ist ein Minus von 25 % zu verzeichnen.

Der niedrige Flächenumsatz ist weitestgehend auf das nach wie vor schwierige konjunkturelle Umfeld zurückzuführen. Viele Nutzer sind sich im Unklaren über ihre eigene wirtschaftliche Perspektive und ihren zukünftigen Flächenbedarf, sie agieren daher verhalten und bevorzugen es, ihre bestehenden Mietverträge zu verlängern, anstatt einen Umzug zu planen und neue Flächen zu dann in der Regel höheren Mietpreisen anzumieten. Auf der anderen Seite fehlen aber auch moderne Neubauflächen, da die wenigsten Entwickler derzeit spekulativ bauen.

Stay or Go?

Was tun, wenn der Mietvertrag ausläuft?

Treffen Sie mit uns die richtige Immobilienentscheidung für Ihre Logistik.

Nur die Region Frankfurt verbucht innerhalb der Big 5 ein Umsatzplus

In den In den Big 5-Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München) wurden in den ersten sechs Monaten rund 671.400 m² umgesetzt, nur 3 % weniger Flächen als in den ersten sechs Monaten 2023. Der entsprechend fünfjährige Durchschnittswert wurde allerdings um 34 % verfehlt.

Die umsatzstärkste Region ist Frankfurt mit 243.600 m², im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 85 %. Damit ist Frankfurt innerhalb der Big 5 die einzige Region, die im Jahresvergleich zulegen konnte. Die übrigen Regionen haben Einbußen im zweistelligen Prozentbereich zu verzeichnen. In Hamburg wurden 133.900 m² registriert und damit 24 % weniger als vor Jahresfrist. Ähnlich fällt auch der Rückgang in der Region Berlin aus, minus 26 % und ein Umsatzvolumen von 110.100 m². Die Region München kommt auf 96.800 m² (-11 %) und Düsseldorf bildet das Schlusslicht mit 87.000 m² und einem Minus von 31 %.

Die größte Nachfrage kam bisher von Unternehmen aus dem Bereich Transport, Verkehr und Lagerhaltung, sie setzten 22 % mehr Flächen um als im ersten Halbjahr des Vorjahres und zeichneten für 42 % (280.000 m²) des Gesamtumsatzes verantwortlich. Von den zehn größten Abschlüssen sind acht Unternehmen dieser Branche zuzurechnen, darunter der mit Abstand größte Deal durch Group 7: das Unternehmen begann im ersten Quartal mit dem Bau seines 60.000 m² großen Logistikcenters in Oberding bei München. Auf Industrieunternehmen entfielen 29 % des Flächenumsatzes, sie fragten im Jahresvergleich mit 194.000 m² rund 6 % weniger Flächen nach. Im selben Zeitraum schlägt bei Handelsunternehmen ein Minus von 21 % zu Buche, mit einem Volumen 127.000 m² erreicht ihr Anteil nur 19 %.

Rückgänge sind auch bei der Bautätigkeit zu verzeichnen: In der ersten Jahreshälfte wurden in den Big 5 nur rund 192.000 m² neue Lagerflächen fertig gestellt und damit 37 % weniger als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Verglichen mit dem fünfjährigen Durchschnittswert hat sich das Volumen sogar halbiert. Zwei Drittel der Flächen waren bereits vor Vollendung vermietet oder an Eigennutzer vergeben. Derzeit befinden sich rund 503.000 m² im Bau (H1 2023: 623.000 m²), von denen aktuell noch 42 % unvermietet sind. Ein Drittel der im Bau befindlichen Flächen entstehen in der Region Berlin (rund 166.000 m²).

Anstieg der Spitzenmieten schwächt sich ab

Während im Jahresvergleich noch in allen Big 5 Regionen Anstiege der Spitzenmieten für Lagerflächen in der Größenordnung ab 5.000 m² zwischen 2 % und 13 % zu beobachten waren, gab es in den letzten drei Monaten nur noch einen Anstieg in Berlin – um 3 % auf 8,50 €/m²/Monat. In München werden mit 10,70 €/m²/Monat deutschlandweit die höchsten Mieten erzielt. Düsseldorf folgt mit 9,00 €/m²/Monat, Hamburg liegt wie Berlin bei 8,50 €/m²/Monat und Frankfurt bei 7,95 €/m²/Monat.

Außerhalb der Big 5 dominieren Handelsunternehmen die Großanmietungen

Rund 1,97 Mio. m² wurden im ersten Halbjahr außerhalb der Big 5 Ballungsräume* umgesetzt. Der Vorjahreswert (H1 2023: 2,03 Mio. m²) wurde um 3 % verfehlt und der fünfjährige Mittelwert um 23 %. Auf Eigennutzer entfielen rund 29 % des Umsatzes, in den letzten fünf Jahren schwankte dieser Anteil zwischen 21 % und 41 %.

Die Analyse der Umsätze nach Branchen ergibt zur Jahresmitte ein recht ausgewogenes Bild. 33 % des Umsatzes außerhalb der Big 5 entfallen auf Unternehmen aus dem Bereich Transport, Verkehr, Lagerhaltung und Handels- und Industrieunternehmen tragen je rund 30 % zum Umsatz bei. Ganz anders fällt das Ergebnis aus, wenn man nur die Größenordnung ab 50.000 m² betrachtet. Hier dominieren Handelsunternehmen mit einem Anteil von 59 %, Industrieunternehmen generieren die übrigen 41 % und der Bereich Transport, Verkehr, Lagerhaltung ist nicht vertreten. Den bisher größten Abschluss markiert die Anmietung durch Mercedes-Benz, der Automobilhersteller plant mehrere Lagerstandorte in der Region zu konsolidieren und unterzeichnete einen Vertrag über rund 124.000 m² in einer Projektentwicklung in Bischweier. Die vier nächstgrößten Abschlüsse wurden von Handelsunternehmen getätigt, neben Galaxus in Neuenburg am Rhein und Fressnapf in Nörvenich, die bereits im ersten Quartal registriert wurden, kommen im zweiten Quartal die Nordwest Handel AG und Lidl dazu. Die Nordwest Handel AG begann mit dem Bau eines rund 68.000 m² großen Logistikzentrums in Alsfeld und Lidl unterzeichnete einen Vertrag über 64.000 m² in Hückelhoven.

Mit rund 225.600 m² verzeichnet das Ruhrgebiet im Jahresvergleich ein Plus von 6 % und führt erneut das Ranking unter den Regionen außerhalb der Big 5 an. Es folgen die Regionen Köln mit 150.400 m² und Leipzig/Halle mit 74.800 m². 69 % der Flächenumsätze ab 5.000 m² wurden in Neubauten bzw. Projektentwicklungen getätigt - im Größensegment ab 50.000 m² waren es 100 %.

Ist Ihre Logistikstrategie noch auf dem neuesten Stand?

Technologiegestützte Immobilien- und Supply-Chain-Lösungen.

Kontakt

Unsere Logistik- und Industriemarkt Ansprechpartner:

Industrial & Logistics Agency:
Sarina Schekahn, Head of Industrial & Logistics Agency Germany

Industrial & Logistics Investment:
Diana Schumann, Co Head Industrial & Logistics Investment Germany
Dominik Thoma, Co Head Industrial & Logistics Investment Germany

Research:
Helge Scheunemann, Head of Research Germany

 

Sie haben Fragen oder Anregungen zum Logistik- und Industriemarktüberblick? Kontaktieren Sie uns:

* Pflichtfeld


Datenschutzerklärung

Jones Lang LaSalle (JLL) ist gemeinsam mit seinen Tochtergesellschaften und verbundenen Unternehmen ein weltweit führender Anbieter von Dienstleistungen im Bereich Immobilien und Vermögensverwaltung. Der verantwortungsvolle Umgang mit den personenbezogenen Daten, die wir von Ihnen erhalten, ist uns ein wichtiges Anliegen.

Im Allgemeinen sind die persönlichen Daten, die wir von Ihnen erfassen, für folgende Zwecke bestimmt: Umgang mit Ihren Anfragen.

Wir sind bestrebt, Ihre personenbezogenen Daten mit angemessener Sicherheit zu schützen und so lange zu speichern, wie wir dies aus legitimen geschäftlichen oder rechtlichen Gründen tun müssen. Danach werden sie auf einem sicherem Weg gelöscht.

Weitere Informationen darüber, wie JLL Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet, finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Dieser Bericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und basiert auf Informationen aus Quellen, die wir für zuverlässig erachten, aber für deren Genauigkeit, Vollständigkeit und Richtigkeit wir keine Haftung übernehmen. Die enthaltenen Meinungen stellen unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes dar und können sich ohne Vorankündigung ändern. Historische Entwicklungen sind kein Indiz für zukünftige Ergebnisse. Dieser Bericht ist nicht für den Vertrieb oder die Empfehlung zum Kauf oder Verkauf einer bestimmten Finanzanlage bestimmt. Die in diesem Bericht zum Ausdruck gebrachten Meinungen und Empfehlungen berücksichtigen nicht individuelle Kundensituationen, -ziele oder -bedürfnisse und sind nicht für die Empfehlung einzelner Wertpapiere, Finanzanlagen oder Strategien einzelner Kunden bestimmt. Der Empfänger dieses Berichtes muss seine eigenen unabhängigen Entscheidungen hinsichtlich einzelner Wertpapiere oder Finanzanlagen treffen. Jones Lang LaSalle übernimmt keine Haftung für direkte oder indirekte Schäden, die aus Ungenauigkeiten, Unvollständigkeiten oder Fehlern in diesem Bericht entstehen.