VICTOR Prime Office
Q2 2024
Valuation Performance Indicator
Indikatorstand: 165,3
Wertveränderung (Quartal): -0,1 %
Valuation Advisory
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Marktkommentar Q2 2024
Der Victor Prime Office Performance-Indikator hat im zweiten Quartal 2024 eine nahezu stabile Entwicklung verzeichnet. Zur Jahresmitte beträgt der neue Indikatorstand 165,3 Punkte, was lediglich einen minimalen Rückgang von -0,1 % gegenüber dem Vorquartal bedeutet (Q1 2024: -0,7 %). Diese Entwicklung spiegelt eine zunehmend stabilere Marktlage wider: Sowohl Spitzenmieten als auch Spitzenrenditen blieben nahezu auf dem Niveau des Vorquartals und veränderten sich lediglich punktuell.
*Total Return: Beobachtete Jahresperformance des Indikators zuzüglich des erwarteten Returns auf den Cash-Flow (Nettoanfangsrendite des Vorjahres)
Bezüglich der Performance im Vergleich zum Vorquartal überholt Hamburgs Toplage die Münchner Innenstadt und nimmt mit einem Anstieg von 0,8 % die Spitzenposition ein. Aufgrund der unveränderten Spitzenrendite können die positiven Impulse aus dem Mietmarkt den Indikator auf den neuen Stand von 181 Punkten heben. Die Münchner Innenstadt belegt den zweiten Platz mit einem Performanceanstieg von 0,4 % auf 181,3 Punkte. Dicht darauf folgt die Düsseldorfer Bankenlage mit einer leichten Performanceverbesserung von 0,3 % auf 150 Punkte. In beiden Städten blieben die Spitzenrenditen unverändert und auch die Mieten bewegten sich kaum. In den Berliner Toplagen blieben die Spitzenrenditen ebenfalls stabil, jedoch führten leichte Mietrückgänge zu einem moderaten Indikatorrückgang von -0,7 %. Der neue Indikatorstand für die Bundeshauptstadt notiert damit bei 178,1 Punkten. Als einzige der betrachteten Immobilienhochburgen weist die Frankfurter Bankenlage einen leichten Anstieg der Spitzenrendite um fünf Basispunkte auf. In Kombination mit ausbleibenden Mieteffekten resultiert dies in einem Performancerückgang um 1,1 % auf 147,4 Punkte.
Analog zur Quartalsperformance verlangsamt sich auch der Rückgang der über alle Standorte gerechneten Jahresperformance des Victor weiter auf -11 % (Vergleich Indikatorstand Q2 2024 zu Q2 2023) nach -15,2 % bzw. -19,6 % im ersten Quartal 2024 und vierten Quartal 2023. Die Rangfolge der Immobilienstandorte bleibt dabei unverändert: Nach zwei Quartalen mit Wachstum fällt die Jahresperformance in München mit -8,6 % am besten aus und befindet sich erstmals seit fünf Quartalen im einstelligen Minusbereich. Düsseldorf landet mit -10,1 % auf dem zweiten Platz, dicht gefolgt von Hamburg mit einem jährlichen Rückgang um -10,2 %. Die Berliner Spitzenlagen sowie die Frankfurter Bankenlage bleiben aufgrund der negativen Quartalsperformance mit -12 % in Berlin und -13,6 % in der Mainmetropole hinter den anderen Städten zurück.
Die Stabilisierung der Spitzenrenditen weist auf die sich schließende Lücke der Preiserwartungen von Käufern und Verkäufern hin – zumindest im Topsegment. Zudem sind sowohl Anzahl der Gebote als auch die Breite des Investorenspektrums bei laufenden Verkaufsprozessen einiger prominenter Topimmobilien ein Anzeichen von zunehmender Liquidität am Markt für erstklassige Büros. Abseits des Spitzensegments bleibt die Lage jedoch schwierig, was die Differenzierung innerhalb der Assetklasse Office weiter verhärtet. Das Transaktionsvolumen für Büroimmobilien fiel dementsprechend überschaubar aus. Im zweiten Quartal erreichte es in den hier betrachteten fünf Immobilienhochburgen nur etwa 0,72 Milliarden Euro, was minimal über dem Ergebnis des ersten Quartals mit knapp 0,7 Milliarden Euro liegt.
Etwas positiver stellt sich die Situation an den Büromietmärkten dar. Der Büroflächenumsatz in den betrachteten fünf Metropolen liegt im zweiten Quartal 2024 rund sechs Prozent über dem Ergebnis des ersten Quartals und etwa 14 Prozent über dem Umsatz des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Im Laufe des ersten Halbjahrs gab es zwar Interesse an großflächigen Anmietungen, deren Abschlüsse jedoch erst für die zweite Jahreshälfte erwartet werden und die dann das Vermietungsergebnis weiter verbessern könnten.
Der Ausblick für die zweite Jahreshälfte 2024 ist gemischt mit vorsichtigen sowie optimistischen Stimmen bezüglich der Marktentwicklung. Auf der vorsichtigen Seite werden weitere Insolvenzen von Marktteilnehmern, Refinanzierungslücken, Gefahren aus den Mittelabflüssen der offenen Fonds und eine Welle an Non-Performing-Loans aus nicht bereinigten Bankbilanzen befürchtet, die zu Notverkäufen führen könnten und damit das Preisniveau negativ beeinflussen könnten. Andererseits geben die stabilen Tendenzen am Mietmarkt und erste Zeichen einer Marktbelebung im Topsegment gemeinsam mit den positiven Nachrichten aus den Investmentmärkten der anderen Sektoren (insbesondere Logistik, Einzelhandel, Wohnen) sowie sich verbessernde Immobilienmärkte in den USA als Vorlaufindikator Anlass zur Hoffnung auf eine Zunahme des Transaktionsgeschehens im weiteren Jahresverlauf.
Prime Office
Indikatorstand Q2 2024
165,3 Punkte
Performance Q1 2024 / Q2 2024
-0,1 %
Berlin
Indikatorstand Q2 2024
178,1 Punkte
Performance Q1 2024 / Q2 2024
-0,7 %
Düsseldorf
Indikatorstand Q2 2024
150,0 Punkte
Performance Q1 2024 / Q2 2024
0,3 %
Frankfurt
Indikatorstand Q2 2024
147,4 Punkte
Performance Q1 2024/ Q2 2024
-1,1 %
Hamburg
Indikatorstand Q2 2024
181,0 Punkte
Performance Q1 2024 / Q2 2024
0,8 %
München
Indikatorstand Q2 2024
181,3 Punkte
Performance Q1 2024 / Q2 2024
0,4 %
VICTOR – Valuation performance indicator
Konzeption
Immobilienmärkte weisen zyklische Schwankungen auf, von denen sich auch die deutschen 1A-Bürolagen nicht lösen können. Die Volatilit.t der Wertentwicklung verdeutlicht umso mehr, wie wichtig ein transparenter Marktindikator ist. In diesem Kontext analysiert JLL die Wertentwicklung der 1A-Bürolagen in den Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München. Immobilienbestandshaltern und potenziellen Investoren soll die Möglichkeit eröffnet werden, mehr Transparenz für klar definierte Teilmärkte zu erhalten sowie Entwicklungen und Trends schneller erkennen und danach handeln zu können. Der Indikator analysiert die folgenden Teilmärkte mit einer Gesamtfläche von ca. 12 Mio. m2:
Berlin – Charlottenburg 1A / Mitte 1A / Potsdamer Platz und Leipziger Platz
Düsseldorf – Bankenviertel
Frankfurt – Bankenlage
Hamburg – Innenstadt
München – Innenstadt
In diesen Teilmärkten wird die Wertentwicklung des vermietbaren Büroflächenbestandes untersucht. Die Analyse zeigt die Wertveränderungen des Büroflächenbestands auf und stellt deren Performance (Wertänderungsrendite) im Zeitverlauf dar.
In der Gesamtbetrachtung (VICTOR Top-5) wurde die Wertenwicklung aller oben genannten 1A-Bürom.rkte ungewichtet gemittelt. Aufgrund der unterschiedlichen Bestandsflächen bzw. Wertvolumina der einzelnen Teilmärkte werden diese mit jeweils 20 % Gewichtung im Top-5 Indikator berücksichtigt.
Der Indikator wird seit dem 31. Dezember 2003 quartalsweise ermittelt und zukünftig auf Quartalsbasis fortgeschrieben. Die kurzen Betrachtungsintervalle ermöglichen eine adäquate Abbildung von kurzfristigen Marktschwankungen und eine realistische Darstellung von aktuellen Markttrends. In dieser Hinsicht stellt der Valuation Performance Indicator VICTOR ein wertvolles Benchmarking-Instrument und Trendbarometer für die analysierten Teilmärkte dar.
Methodik
Die stichtagsbezogene Marktwertermittlung der Teilmärkte erfolgt nach internationalen Wertermittlungsrichtlinien und basiert auf der Datenbasis von JLL. Die Modellannahmen beziehen sich auf reale Marktdaten sowie auf die Einschätzung von JLL Professionals. Modelltechnisch beziehen wir uns auf fixe Bestandsflächen der Teilmärkte, stichtagsbezogene, reale Leerstandsquoten und Flächenstrukturanteile. Dies gewährleistet eine realitätsnahe Abbildung der Vermietungssituation und eine zeitliche Vergleichbarkeit der Indikatorwerte. Die Berechnung basiert auf einem Discounted Cash Flow Model, welches alle marktüblich relevanten Bewertungsparameter berücksichtigt.
Die Inflationserwartung, sowie das von JLL erwartete Marktmietwachstum, wurden explizit in der Analyse berücksichtigt. Das Wachstum der Vertragsmieten wurde anhand einer marktüblich unterstellten Indexierungsregelung auf Basis der realen Inflationsraten angepasst.
Die Marktmieten der 1A-Bürolagen werden von JLL quartalsmäßig analysiert und fließen in das Modell ein. Die Vertragsmieten werden über historische Zeitreihen ermittelt, sodass eine Aussage über den jeweiligen Over-/Underrent-Status getroffen werden kann. Zusätzlich werden im Zahlungsstrom explizit laufende Gebäudekosten, punktuelle Vermietungskosten und Mietincentives sowie geschätzte Leerstands- und Wiedervermietungs-zeiten berücksichtigt.
Die im Modell verwendeten Kapitalisierungs- und Diskontierungszinssätze basieren auf der Analyse von realen Markttransaktionen bzw. sind von Erwartungsrenditen der am Markt aktiven Investoren abgeleitet.
Autoren
Dr. Andreas Dickert, Team Leader Operations Management
Ines Lippolt, Director Operations Management
Kontakt
Unsere Ansprechpartner:
Valuation:
Ralf Kemper, Head of Value and Risk Advisory Germany
Research:
Helge Scheunemann, Head of Research Germany
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