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Das innovative Dorf

Wie verändern sich unsere Städte und welche Potenziale können wir nutzen? Vertical Farming und Neomanufacturing auf der polis Convention in Düsseldorf.

13. Mai 2022

 

Es ist alt und hat doch Charme, seine eigentliche Funktion erfüllt es längst nicht mehr und sorgt bei den Besuchern trotzdem für Begeisterung. Das Areal Böhler im Westen Düsseldorfs hat es geschafft, Bewährtes zu bewahren und sich als Messegelände mit industriellem Flair neu zu erfinden. Im sich kontinuierlich wandelnden Düsseldorf längst keine Ausnahme: „Wir machen einfach“, sagt Cornelia Zuschke, Planungsdezernentin der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf, und kann auf viele Projekte mit Strahlkraft verweisen – vom Kö-Bogen über Medienhafen bis zur Schmiedehalle auf dem Böhler-Areal an der Hansaallee. Der perfekte Ort für die polis Convention, um über die Zukunft der Städte, Gesellschaft und Immobilienwirtschaft zu diskutieren und ganz andere Blickwinkel auszuprobieren. Hier stellten JLL-Researcher Helge Scheunemann und Arthesia-Gründer Thomas Sevcik Ihr Konzeptpapier „Urban Evolution“ vor.

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Urban Evolution

Wie verändern sich unsere Städte und welche Potenziale können wir nutzen? JLL und die auf Narrative spezialisierte Strategie-Boutique Arthesia haben sich in einer Kooperation mit den Zukunftsfragen unserer Städte auseinandergesetzt.

Wer sagt denn, dass Pflanzen horizontal nebeneinander auf einem Feld wachsen müssen, wenn in der Stadt ganz wörtlich Luft nach oben ist? Nämlich in ungenutzten Gebäuden, vom Büro bis zur Logistikhalle. Nicht mehr für moderne Arbeitswelten oder Lieferketten geeignet, aber sehr wohl für den technologieunterstützen Anbau von Salat, Beeren und Kräutern unter LED-Licht in Hochregalen. So werden bisherige Denkmuster aufgebrochen und für Investoren neue Nutzungsarten geschaffen.

Doch nicht nur innerhalb der Gebäude kann umgenutzt werden – auch der Quartiersmix hat Potenzial, wenn man von der klassisch strikten Trennung der einzelnen Nutzungsbereiche in Wohnen, Gewerbe, Handel und so weiter abweicht. Denn die moderne Technik ermöglicht es, dass Kleinbetriebe und Manufakturen auch ohne Lärm, Abgase und sonstige Belästigungen für die Nachbarschaft auskommen. „Neomanufacturing“ sorgt nicht nur für einen breiteren Mix, sondern steigert auch die Identität, da die Produkte lokalen Bezug nehmen – „Made in Flingern“, statt „Made in Germany“. Das Produkt und sein Umfeld gehen so eine Symbiose ein. Kurze Arbeitswege inklusive.

In Düsseldorf ist man offen für solche Wege und verknüpft dabei Identität mit rheinischem Humor. Cornelia Zuschke: „Neue Arten der Landwirtschaft? Was eignet sich dafür besser als ein Dorf?“ Dem werden auch Investoren aus den Metropolen kaum widersprechen wollen.

 

Helge Scheunemann Head of Research Germany