Artikel

Retail-Standort Würzburg: Westfränkischer Einkauf mit Urlaubsstimmung

Würzburg mit seinen rund 130.000 Einwohnern positioniert sich mit stabilen Einzelhandelsmieten gegen den Trend. Was macht die Stärke der Stadt aus?

31. Oktober 2019

Während die Einzelhandelsmieten in anderen Städten mit 100.000 bis 250.000 Einwohnern durchschnittlich um acht Prozent zurückgehen, behauptet sich Würzburg als stabiler Standort für Einzelhandelsimmobilien. Mit welchen Vorzügen die Stadt dabei punktet, erklärt Julian Nasiri, JLL Team Leader Retail Investment Bayern. 

Julian, was charakterisiert Würzburg als Einzelhandelsstadt?

Die hochattraktive Würzburger Innenstadt erfüllt beste Voraussetzungen für den Einzelhandel, da unter anderem ein nachhaltiger und ausgeprägter Branchen- und Mietermix vorhanden ist. Im Herzen der Universitäts- und Bischofsstadt am Main, der sechstgrößten Stadt in Bayern, befinden sich mit dem Kürschnerhof und dem Marktplatz zahlreiche ansprechende Einkaufsstraßen.

Die überdurchschnittlich hohe Zentralitätskennziffer von 185,7 unterstreicht die Tatsache, dass es in einem Radius von 60 Kilometern kein vergleichbares Shopping-Ziel gibt. Die frequenzstärksten Straßen der 1a-Lage sind Kürschnerhof, Schönbornstraße und der Dominikanerplatz. Diese sind vor allem durch Großflächenmieter geprägt, etwa Zara, s.Oliver, Esprit, H&M, Müller Drogeriemarkt, Hugendubel und Galeria Kaufhof.

Eine weitere Straße mit sehr hoher Passantenfrequenz und einem attraktiven Mietermix aus Filialisten und regionalen Konzepten ist die Domstraße. Dort tummeln sich viele Touristen aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Dom und zur Alten Mainbrücke.

Leider gibt es neben den Gewinnern auch ein paar Straßenzüge, die an Bedeutung verloren haben. Die Juliuspromenade, der Barbarossaplatz und die Kaiserstraße stellen die Verbindung zum Hauptbahnhof dar. Einige Mieterwechsel in den vergangenen Jahren und struktureller Leerstand lassen diese Straßenzüge für den filialisierten Einzelhandel an Attraktivität verlieren.

Generell gilt jedoch, dass Würzburg aufgrund seiner hervorragenden Voraussetzungen sowohl bei nationalen und internationalen Filialisten als auch bei Investoren hoch im Kurs steht.

Publikumsmagneten für den Einzelhandel sind Sehenswürdigkeiten. Womit kann Würzburg hier punkten?

Die Würzburger Residenz ist das Hauptwerk des süddeutschen Barocks und gleichzeitig eines der bedeutendsten Schlösser Europas. Daher nahm die UNESCO bereits 1981 in die Liste der zum Welterbe gehörenden Objekte auf. Weitere sehenswerte Bauwerke sind unter anderem die Festung Marienberg, die alte Mainbrücke, der Dom St. Kilian und mehrere Kapellen.

Was macht die Atmosphäre der Stadt generell aus?

Würzburg glänzt als mittelalterliche Altstadt und ehemaliges hoheitliches Zentrum mit einem eindrucksvollen Stadtbild. Die Weinberge und der Main verleihen dem Standort zusätzlich eine charmante, entspannte Atmosphäre und sorgen für angenehme Urlaubsstimmung.

Welchen Stadtteil Würzburgs schätzt du besonders?

Die Altstadt bildet mit der Fußgängerzone den Stadtkern und ist außerdem der Bereich mit den wichtigsten historischen Gebäuden Würzburgs. Die Lage am Main und unterhalb der Festung Marienberg mit ihren Weinbergen wertet den Stadtteil zusätzlich auf.